"K.H. TÜRK GEDAECHTNISBRUNNEN" oder: DAS VERSCHWUNDENE E“
eine performative Aktion zum Gedenken an K.H. und Ilse Türk (2021)
Bei der Inschrift im Hölderlinbrunnen hinter der Kreuzkirche in Nürtingen ist ein „e“ in dem Wort „Jahrelang“ verschwunden, diese Leerstelle war Inhalt einer performativen Aktion von Andreas Mayer-Brennenstuhl.
zum Hintergrund: Die Frau des Nürtinger Bildhauers K.H. Türk, Ilse Türk, hat kurz nach Aufstellung des Brunnens bemerkt, dass statt „Jahrlang“ - wie im Hölderlin´schen Originaltext - fälschlicherweise „Jahrelang“ in den Brunnen eingemeisselt wurde. K.H. Türk hat daraufhin das falsche „e“ entfernt, dadurch entstand eine widersinnige Leerstelle.
Diese Leerstelle steht stellvertretend für das Andenkens an zwei beeindruckende Nürtinger Persönlichkeiten, Karl Heinz und Ilse Türk, die zusammen das Kulturleben in Nürtingen über viele Jahre maßgeblich mit geprägt haben. Sie gründeten 1977 zusammen die Freie Kunstschule Nürtingen und später die Fachhochschule für Kunsttherapie. Zu Hochzeiten dieser Ausbildungs-Institute waren bis 400 Kunststudierende in Nürtingen und veränderten das Lebensgefühl in dieser eher pietistisch geprägten Stadt.
Das Leben von K.H. Türk endete wie manch anderes Künstlerleben in Nürtingen tragisch, nach seinem Tod geriet er und sein Werk schnell in Vergessenheit, bis heute ist keine Strasse in Nürtingen nach ihm benannt .
Um diesem Umstand abzuhelfen wird daher in einer performativen Aktion der Brunnen hinter der Kreuzkirche, in dem er die Leerstelle hinterlassen hat, nun dem Andenken von K.H. Und Ilse Türk gewidmet.
Ablauf: 3 Personen platzieren sich am Brunnen,
Person 1 (Musiker) spielt ein Musikstück
Person 2 (Festredner) hält eine Laudatio
Person 3 schweigt und markiert am Ende die Stelle des fehlenden "e" mit einem roten Punkt
Dauer: ca 15 min