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„LIVE LOST-GET READY“
Beitrag zu „Unrealisierte Projekte“
WKV Stuttgart (2008)

Der Begriff „kärchern“ wurde vom damaligen französischen Staatspräsidenten Nicolas N.Sarkoszy nach den Unruhen in Pariser Vororten verwendet, um eine repressive Polizei-Strategie zur Kontrolle sozialer Randgruppen zu etablieren. Ursprünglich bezeichnete der Begriff das Reinigen mit einem Dampfdruck-Gerät der Marke „Kärcher“. Die deutsche Herstellerfirma hat sich gegen die missbräuchliche Verwendung des Begriffes erst gewehrt, nachdem eine kritische Öffentlichkeit sie darauf aufmerksam machte. Bei Recherchen auf der Internet-Seite der Firma Kärcher (www.karcher.de) stößt man jedoch auf ein Spiel, dem ebenfalls menschenverachtende Intentionen zugrunde liegen. So heißt es in der Spielanleitung:
“ Steuern Sie den Kärcher RoboCleaner und befreien Sie das Labyrint von den Fußabdrücken der herumlaufenden Menschen“. Überfährt man einen Menschen, erscheint der Text: „LIVE LOST GET READY!“ Mit diesem Text spielt die geplante (und aus rechtlichen Gründen nicht realisierte) Arbeit. Geplant war, in einer shopping-mall martialisch bekleidete „Spielleiter“ auftreten zu lassen, die das Spiel dem Publikum nahe bringen, parallel dazu werden Satelliten- Aufnahmen einer Großstadt gezeigt, bei denen auf soziale Brennpunkte gezoomt wird. Aus urheberrechtlichen Gründen (Verwendung der Internetseite der Firma Kärcher) konnte die Realisation bisher nicht erfolgen, eine „zensierte“
Version wurde jedoch bei der Ausstellung „Unrealisierte Projekte“ im Württembergischen Kunstverein in Stuttgart vorgestellt und diskutiert.

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